The Lords

 



The Lords haben nun 59 Jahre "auf dem Buckel"! Wie kann man eine solch unglaubliche Zeitspanne veranschaulichen?

Nun, die meisten Bands schaffen zumeist die 10-jahres-Hürde nicht und trennen sich nur allzu schnell nach den branchenüblichen "musikalischen Differenzen“. 59 Jahre sind laut juristischer Definition fast viermal Lebenslänglich! Und auch Ehen schaffen nur sehr selten diese Distanz. The Lords bewegen sich gerade zwischen Platin- und Diamanthochzeit.

Zu bisweilen nostalgischen Anwandlungen neigt Wer auf die 60 zugeht. Nicht so The Lords, in den 1960er Jahren die...

 

 

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The Lords haben nun 59 Jahre "auf dem Buckel"! Wie kann man eine solch unglaubliche Zeitspanne veranschaulichen?

Nun, die meisten Bands schaffen zumeist die 10-jahres-Hürde nicht und trennen sich nur allzu schnell nach den branchenüblichen "musikalischen Differenzen“. 59 Jahre sind laut juristischer Definition fast viermal Lebenslänglich! Und auch Ehen schaffen nur sehr selten diese Distanz. The Lords bewegen sich gerade zwischen Platin- und Diamanthochzeit.

Zu bisweilen nostalgischen Anwandlungen neigt Wer auf die 60 zugeht. Nicht so The Lords, in den 1960er Jahren die Beatband Nr. 1 in Deutschland, heute eine musikalisch und authentische anspruchsvolle Rockband mit nach wie vor großer Fangemeinde.

Mit der Veröffentlichung des Albums "Now More Than Ever!" im Jahre 2015 haben The Lords spätestens eine sehr individuelle musikalische Botschaft verbreitet: "Es gibt ein Leben danach!". Ein Leben nach der jahrzehntelangen Reminiszenz an die guten alten Zeiten, das nostalgische Erinnern an Beat Club Skiffle, Star Club, und den Übervater Ulli Günther. Und den viel zitierten "Mantel der Geschichte" geben die Musiker heute vor ihren Konzerten an der Garderobe ab. Die Dienstälteste Rockband der Welt hat die Reset-Taste gedrückt!

Natürlich wurden dabei die "alten Daten" nicht gelöscht. Denn was wäre die Vita insbesondere der beiden Urgesteine Bernd Zamulo und Leo Lietz ohne die Geschichte ihrer Band? Gar nicht vorstellbar und unmöglich, gemeinsame Tourneen mit renommierten Bands wie The Who, The Kinks, The Moody Blues oder The Beach Boys aus dem Gedächtnis zu streichen. Gar nicht denkbar, die damaligen Weggefährten Max Donath, Ulli Günther, Rainer Petry und Knud Kuntze mir nichts dir nichts zu vergessen. Und dass The Lords zwischen 1971 und 1976 eine schöpferische Pause einlegen mussten, weil es hinter den Kulissen rumorte, wird ebenso im Gedächtnis haften bleiben.

Auch für Jupp Bauer wäre das Leben, zumindest die musikalische Laufbahn, wohl anders verlaufen, hätte er nicht schon Rainer Petry 1979 als Lords-Gitarrist abgelöst. Einzig Philippe Seminara, der seit 2011 Drummer der Band ist, ist historisch nicht "vorbelastet". The Lords starteten, als er 1964 das Licht der Welt erblickte, als erste westliche Band ihren Weg durch Jugoslawien und Polen jenseits des Eisernen Vorhangs. Aber vielleicht ist es gerade diese Distanz, aus der Philippe Seminara Schubkraft und Ausdauer gezogen hat, bei den "Altrockern" Lietz, Zamulo und Bauer Inspiration und Motivation für ein musikalisches Experiment zu wecken.

Das musikalische Programm der Band hat nie zur Disposition gestanden. Ohne Titel wie "Gloryland", "Shakin' All Over", "Greensleeves",oder "Fire" wären Gigs der Band nicht denkbar. Auf "Poor Boy" könnten sie wohl erst dann verzichten, würden die Rolling Stones ihrem Publikum "Satisfaction" vorenthalten. Gleichwohl sind die alten Songs heute ein Programmbestandteil, nicht aber alleinige Grundlage der Konzerte. Neue Songs wie "If You Ain't Got Love", „Everytime I Fall" oder "What Are We Waiting For" faszinieren das Publikum.

Sie sind nicht wieder da. Sie sind immer noch da. Und sie sind neu da!

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